Motorradtour Nord-Thailand 7. Tag 185 km

Morgens um 8 Uhr nahmen wir im dichten Nebel die Strecke Pai – Mae Hong Son in Angriff. Nach Google-Maps waren das 107 km oder 2 Stunden Fahrzeit.

Nach so einer ½ Stunde Fahrt hat es langsam aufgetan und wir konnten die Eindrucksvolle Gegend anschauen. Und wieder bestand fast alles nur von Kurven rauf und runter. Auf einer Passhöhe wo wir eine schöne Aussicht hatten machten wir unseren ersten Halt. Gemeinsam genossen wir diesen wunderschönen Ausblick und waren nur begeistert. Für das erleben zu dürfen haben wir doch manche harte Stunde auf dem Roller verbracht, aber es hat sich gelohnt. Eigentlich hatten wir das Gefühl, wir könnten hier ewig verweilen, aber dem war nichts so. Willi hat beobachtet wie das Militär über eine steile Strasse, besser gesagt einen Weg, den Hang hinauf fuhren und unten stand ganz klein geschrieben, höchster Punkt in dieser Region und der Pfeil deutete auf diesen Weg.

Oben angekommen konnten wir nochmals eine herrliche Aussicht geniessen. Anschliessend fuhren wir wieder hinunter und unten angekommen warteten wir auf Xaver. So gut 10 Minuten später traf auch Xaver ein und teilte uns mit das die linke Bremse nicht  mehr geht. Er konnte den Griff ohne Wiederstand bis ans Ende ziehen. Leider konnten wir hier nichts machen, darum sollte Xaver jetzt vorsichtig weiterfahren, halt nur mit einer Bremse.

Los geht es, ich machte den Schluss eigentlich wie meistens. Da ich noch ein paar Minuten gewartet hatte, war ich überrascht, dass es solange dauerte bis ich meine zwei Kumpels einholte. Xaver fuhr wie ein halbwilder die steile Passstrasse hinunter und bald folgte der nächste Pass und da ging es wieder rauf. Ich schwitzte und konnte es nicht begreifen, dass man mit einer Bremse so fahren konnte. Aber wie ich gelernt habe, man muss ja nicht immer alles verstehen.

Auf dem nächsten Pass angekommen, der nächste Halt und ich erkundigte mich da sofort bei Xaver ob bei Ihm alles gut ist. Ja kein Problem die Bremsen haben nach einigen Minuten wieder funktioniert und er habe Willi ein Zeichen gegeben, dass alles in Ordnung sei. Gut jetzt konnte ich es verstehen und wir genossen unseren schönen Ausblick bei einem feinen Frühstück mit Nudelsuppe.

Zeitlich waren wir gut daran, hatten wir uns doch zum Ziel gesetzt so am Mittag in Mae Hong Son zu sein, damit wir genügend Zeit haben den Ort anzuschauen.

Willi hat das Motorrad bei mir abgestellt und Xaver hatte seines so 100 Meter weiter vorne abgestellt. Wie es eigentlich Routine war auf solchen Strecken, fuhr Xaver immer als erster los, anschliessend Willi und mit einer Verzögerung ich.

Willi gab mir ein Zeichen, dass bei Ihm alles Ok ist, während ich mich noch fertig anzog. Nach so 3 Minuten Fahrt habe ich Willi eingeholt und fuhr geduldig hinter ihm. Xaver war nirgends aber da machte ich mir keine Sorgen, manchmal hatte er einen Anfall und denket er musste alles aus der Maschine rausholen. Gemütlich führen wir durch die wunderschöne Landschaft. Kilometerweit nichts, keine Stadt kein Dorf einfach nichts. Man konnte so richtig daher träumen.

Aber aufgepasst wenn man Willi vor sich hat. Ohne grosse Vorwarnung fuhr er links an den Strassenrand und hielt an. Wir schauten sein Hinterrad an und das war platt. Und nun der Alptraum. Wir sprachen uns kurz ab, dass ich mit Nano weiterfuhr und schaue ob eine Werkstatt kommt und ich Xaver einholen konnte. Nun fuhr ich so an die 10 km bis wir eine Hütte an der Strasse sahen, wo es nach Werkzeug aussah. Wir hielten an und wollten eigentlich einen Pickup haben der Willi abholte, da ich überzeugt war, dass der Reifen jetzt sicher total kaputt war. Hier konnten sie uns nicht helfen und wir fuhren weiter, nach weiteren 10 km erhielt Nano einen Anruf und Willi teilte Ihr mit, dass er jetzt an dieser Hütte sei, wo wir gefragt haben und sie den Reifen reparieren. Und jetzt kam die grosse Überraschung Xaver war auch da. Ich verstand die Welt nicht mehr, habe ich Ihn wirklich übersehen als er zurück fuhr?

Wir machten uns wieder auf den Weg zur Hütte und als wir angekommen waren grinsten uns beide an. Wir haben übersehen, dass Xaver nicht gestartet war und Willi hatte wieder Luft im Reifen.

Also ende gut alles gut, es konnte weiter gehen. Wir fuhren gerade in Mae Hong Son ein, als Willi wieder einen Platten hatte. Schnell hat er einen Luftkompressor gefunden und so nochmals Luft getankt. Jetzt gab es nur eins, eine Motorrad-Werkstatt zu finden und einen neuen Reifen aufziehen lassen.

Wir hatten Glück fanden wir eine Werkstatt und dort machten sie sich unverzüglich an die Arbeit. Willis Motorrad bekam einen neuen Reifen und bei Xaver hat man auch noch vorne und hinten neue Bremsklötze reingemacht und die Kofferhalterung repariert. Das hat so an die 3 Stunden gedauert.

In der Zwischenzeit bin ich ein wenig durch den Ort gedonnert, hatte viel schöne Sachen gesehen und auch ein Ressort gefunden für diese Nacht.

Nun hatten wir genug Abenteuer und der bekannte Satz von Nano den sie auf Deutsch sprach kam. „ Ich habe Hunger“. Das war wie Honig, ich nämlich auch. Ich schlug ein Lokal vor dass ich gesehen hatte und wir gingen zu dritt dort essen. Xaver musste zuerst mal schlafen gehen.

Nach einem ausgiebigen Essen, und dass ist es meistens wenn Nano dabei ist. Sie hat das Flair, ein Essen zusammen zustellen, das Vitamine und  auch viele Leckereien beinhaltet. Aber natürlich nur für Leute die Thai essen und auch die schärfe vertragen.

Kurz vor dem Eindunkeln waren wir wieder im Ressort. Willi hat unterwegs noch ein bisschen Munition eingekauft und wir beabsichtigten noch einen gemütlichen Abend im Ressort zu machen.

Xaver ist gerade am Aufbrechen, als ich kam. Er sagte mir er wolle noch ein wenig den Ort ansehen. Ok ich wünschte Ihm einen schönen Abend.

Willi, Nano und ich richteten uns ein und wir genossen den Schlummertrunk. Nach zwei Stunden ist Xaver auch wieder aufgetaucht und sie beschlossen noch einen Tag in diesem schönen Ort zu bleiben.

Gut ich musste weiter, da ich bis am 16. Spätestens in Nongkhai sein musste, da ich den Visa run machen muss. Also sagte ich meinen Kumpels, dass es der letzte Abend sei und wir den noch geniessen wollen. Mit Musik, Tanz und nochmaligen Essen, das Nano angeschafft hatte feierten wir noch eine ganze Weile.

Irgendwann musste ich dann auch ins Bett, da ich ja noch gute 1‘000 km vor mir hatte und das in 3 Tagen.

Also bis bald

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